In Möhrendorf, do is schee,

do koan ma mit sein Schätzerla am Rundweg spaziern geh

vor 14 Jahren, hat der Möhrendorfer Agenda 21 Arbeitskreis „Kultur und Heimatpflege einen Rundweg um Möhrendorf, Kleinseebach und Oberndorf gestaltet.

Die Idee

Die Idee für den Möhrendorfer Rundweg wurde bei Führungen in Möhrendorf zur 1000-Jahr Feier geboren.

Die Agenda Arbeitskreis Kultur- und Heimatpflege Mitarbeiter wurden immer wieder von Besichtigungs-Teilnehmern nach Rund- und Wanderwegen angesprochen.

Ein angedachter „Wasserradweg“, der nicht durchsetzbar war, brachte sie auf die Idee bei Möhrendorfer Rundwegen die Wasserräder als Besichtigungspunkte zu berücksichtigen. 

Die Realisierung

So wurde, im Laufe des Jahres 2008, die Route der Rundwege, unter Einbindung von Besichtigungspunkten, im Arbeitskreis festgelegt. Der Verlauf wurde mit Landwirten und Jägern abgesprochen, um Schäden an den Feldern und den Ruhestellen fürs Wild zu vermeiden.

Es wurden Schilder zur Kennzeichnung, und Flyer erstellt.

Die Eröffnung

Am 4.April 2009 wurden die beiden Rundwege, im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt und eröffnet.

Der Möhrendorfer Rundweg besteht aus einem südlichen und nördlichen Teil. Eine große Wegstrecke geht durch das Regnitztal und führt an einigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Auch mehrere Wasserschöpfräder können von Mai bis September besichtigt werden.

Nördlicher Möhrendorfer Rundweg

Der Ausgangs- und Endpunkt sind die Parkplätze an der Seebachtalhalle. Die Weglänge ist ca. 7 km, die Gehzeit: ca. 2 Stunden, ohne Berücksichtigung der Besichtigungen von Denkmälern und Wasserschöpfrad.

Südlicher Möhrendorfer Rundweg

Der Ausgangs- und Endpunkt ist der Parkplatz an der Regnitzbrücke. Die Weglänge ist ca. 6km, die Gehzeit ca. 1,5 Stunden, ohne Abstecher zu den Wasserschöpfrädern

Bitte nehmt Rücksicht

Der Rundweg führt über öffentliche Wege. Im Interesse der Landwirtschaft und der Wildtiere sollten die ausgezeichneten Wege nicht verlassen werden. Hunde sind grundsätzlich an der Leine zu führen. Die Benutzung des Rundweges erfolgt auf eigene Gefahr.

Hier könnt ihr einkehren

In Oberndorf „Gasthaus Reck“, Tel.: 09131-47176; „ASV -Sportheim Seebachtalhalle“, Tel.: 09131-41813, „Fischküche Förster“ Tel.: 09131-41580, Gasthaus Schuh, Tel.: 09133- 3517 (Öffnungszeiten erfragen)

Zu besichtigen sind:

1. Vierzigmannrad

Das Vierzigmannrad ist das letzte und einzige doppelt bestückte Wasserschöpfrad Möhrendorfs. (36 Kümpfe) Die Wasserströmung ist hier so gering, dass das Wasserschöpfrad nur mit eingebauten Flügelbrettern betrieben werden kann. Im nebenstehenden Bild ist die erforderliche Wehranlage gut zu sehen. Das geschöpfte Wasser speist ein Feuchtbiotop. Das Schöpfrad ist (auch für Behinderte) leicht erreichbar. Ein Parkplatz P befindet sich in unmittelbarer Nähe. Dort sind auch Informationstafeln über das „Freilandmuseum Wasserschöpfräder“ angebracht.

Radherr: Gemeinde Möhrendorf

Standort: Nördlichstes Möhrendorfer Wasserschöpfrad am rechten Regnitzufer, südlich der Regnitzbrücke.

2. Schmiedsrad:

Bis 1980 drehte sich an dieser Stelle das Schmidtsrad, dann auch Schmiedsrad genannt, ein doppeltes Rad mit 36 Kümpfen, und bewässerte die Wiesen der fünf Wasserberechtigten. 2003 konnte man über den Freistaat Bayern das Wasserwirtschaftsamt als neuen Paten gewinnen, der das Schmiedsrad komplett neu aufbaute und es seither betreibt. Dass Wasserwirtschaftsamt übernimmt zusätzlich die besondere Aufgabe, alle Möhrendorfer Radstätten zu kontrollieren und auszubessern oder zu ersetzen. Ohne diese Unterstützung gäbe es viele Wasserräder nicht mehr.

Radherr: Freistaat Bayern, Betreiber: Wasserwirtschaftsamt Nürnberg

Standort: Rechtes Regnitzufer, Fluss aufwärts der Regnitzbrücke.

3. Weidackerrad

Das Weidackerrad ist eines der zehn letzten, jährlich noch laufenden Wasserschöpfräder. Seit über 300 Jahren ist es im Besitz der Familie Rudolph „Spotzenhuf“ und wird heute noch vom Eigentümer eingebaut, betrieben und unterhalten. Anfangs handelte es sich um ein doppeltes Wasserschöpfrad mit 36 Kümpfen, d.h. je 18 auf Land- und Wasserseite. Mitte des 19. Jhd. wurde es in ein „einfaches“ Wasserschöpfrad mit 24 Kümpfen geändert. Der Grund lässt sich nur vermuten. Evtl. war es Wassermangel. Bei normalem Wasserstand kommt durch ausreichende Strömung das Wasserschöpfrad ohne Stauung durch Flügelbretter aus. Bei Hochwasser ist das Rad durch die Lage und damit guter Strömung durch Treibgut besonders gefährdet. Eine Wiesenbewässerung ist nicht mehr möglich. Das hierfür notwendige Grabensystem existiert nicht mehr.

Radherr: Landwirt Harald Rudolph

Standort : Rechts der Regnitz (Ostseite), ca. 350 m südlich der Kreisstraße ERH 31 (Möhrendorf – A73)

4. Schlossangerrad

Das Schlossangerrad wurde 1856 nach dem Bau des Ludwigskanals errichtet. Da das Weidackerrad und das Wegrad damals je 12 Kümpfe „abgaben“, konnte das Schlossangerrad die angrenzenden Wiesen mit 24 Kümpfen bewässern. 2011 übernahm der Möhrendorfer Ortsverband „Bündnis 90/Die Grünen“ die Patenschaft von der Gemeinde Möhrendorf. Wassergräben sind heute noch erkennbar, allerdings mit Erde aufgefüllt. Auch einige Meter Rohrleitung liegen noch im Boden, werden aber nicht mehr genutzt, sodass das geschöpfte Wasser über einen Schacht wieder in die Regnitz zurückfließt. Da das Wasserrad an dem der Strömung abgewandten Ufer der Regnitz liegt, werden jedes Jahr Flügelbretter ins Flussbett gesetzt, um dem Rad ausreichend Wasser zuzuführen.

Radherr: Wilfried Funke, Betreiber: Patenschaft Grünes Forum Möhrendorf

Standort: Westliches Regnitzufer, kurz vor Oberndorf (von Möhrendorf aus kommend).

5. Ehemaliges Tuchersches Herrenhaus

Die Tucher von Simmelsorf bauten aus dem zerstörten Wasserschloss, ein neues Herrnhaus für Oberndorf, die heutige Haus Nr. 1. Am Platz der Ruine des Wasserschlosses steht seit 1877, Das Gasthaus Reck.

6. Ehemaliges Patrimonialgericht der Oberndorfer Herren

1693 entstand das Patrimonialgericht im ehemaligen Schlossverwalterhaus (Haus Nr. 5) in Oberndorf. Es war für 14 Anwesen in Möhrendorf und 5 Anwesen in Kleinseebach zuständig. Es wurde im Jahr 1848 aufgelöst. 1865 erwarb der Landwirt Johann Rudolph aus Möhrendorf das ehemalige Herrenhaus mit Hofstelle.

Im alten Steinbackofen wird noch regelmäßig Brot gebacken.

7. Kleines Schäferrad

Die normale Strömung der Regnitz ist, um das Wasserschöpfrades an dieser Stelle wirkungsvoll zu betreiben, unzureichend. Mit Flügelbrettern wird das Wasser gestaut. Hierzu sind sichtbar Docken (Setzpfähle) in den unter Wasser liegenden Grundbaum eingeschlagen, an denen Flügelbretter angelegt werden. Fest installierte Bänke und Tische unter Bäumen laden Spaziergänger und Wanderer zum Verweilen ein, um das beruhigend gleichmäßige Drehen des Rades und Plätschern des geschöpften Wassers zu genießen.

Radherr: Gotthold Bürklin, Betreiber: Patenschaft Wasserradstammtisch des Vereins Zufriedenheit Oberndorf

Standort: Herrschaftswiesen, links der Regnitz

 

8. Bauernrad

2005 haben die Erlanger Stadtwerke das im Jahr 1992 aufgegebene Bauernrad mit Hilfe des Wasserwirtschaftsamt Nürnberg wieder neu errichtet und in den „Naturerlebnispfad Erlangen/Möhrendorf“ integriert. Über das gut erhaltene Grabensystem speist das Rad ein Feuchtbiotop und die Stadelbauergruben können mit Frischwasser versorgt werden. Als südlichstes Wasserschöpfrad in der Möhrendorfer Flur gehörte es zu „Kalten Oberndorf“ und ist das einzige was von dem im 18. Jahrhundert aufgegebenen Weiler zwischen Oberndorf und Alterlangen übrig geblieben ist.

Radherr: Erlanger Stadtwerke | Betreiber :Erlanger Stadtwerke

Standort Südlichstes Wasserrad der Wasserradgemeinschaft am linken Regnitzufer,

Naturerlebnispfad Erlangen/Möhrendorf

9. Schleuse Erlangen

des Main-Donau-Kanals. Diese Schleuse am Kanalkilometer 41,05 ist eine sogenannte Sparschleuse. Sie liegt ca. 285 m über NN und hat eine Hubhöhe von 18,30 m.

10. Möhrendorfer Martersäule

ist sehr wahrscheinlich bereits zu Anfang des 16. Jahrhunderts (nachträglich mit 1517 datiert) errichtet worden. Auf der Vorderseite ist die Kreuzigung, d.h. die Marter Christi zu erkennen. Auf der Rückseite des Bildstocks war ursprünglich ein Christuskopf eingearbeitet. Sie steht an einer Stelle, wo früher die Dorfzufahrt vom mittelalterlichen Johannesweg abzweigte.

11. Ortszentrum mit Rathaus, historische St. Oswald / St. Martin Kirche und Kriegerdenkmal

1350 erfolgte die Erhebung der Filiale Möhrendorf zur eigenen Pfarrei St. Oswald.

St. Martin in Forchheim übte aber weiterhin das Patronatsrecht aus. Als Zeichen der Verbundenheit wird das Patrozinium der Möhrendorfer Kirche von St. Oswald in St. Martin geändert.

Die historische Kirche „St. Oswald / St. Martin“, allgemein nur „Martinskirche“ genannt, wurde nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg im Jahr 1672 in der heutigen Form wieder aufgebaut. Seit einer umfangreichen Renovierung und erneuter Weihe am 20. Sept. 1981 wird das Kirchengebäude – mit seiner original barocken Orgel von 1715 – auch für stimmungsvolle Konzerte genutzt.

Mehr zur historischen St. Oswald / St. Martin Kirche erfahrt ihr hier:

https://www.moehrendorf.de/unsere-gemeinde/ortsportrait-geschichte/chronik-/-geschichte

12. Frühere Viehweide (Die „Hedera“)

für Großvieh aus Möhrendorf. Reste von Einzäunungen sind noch vorhanden. Das mittelalterliche Wort „Hedera“, steht für Herdentrieb. Hier wurde früher das Großvieh aus Möhrendorf gehütet. Einzelne Parzellen waren mit Naturzäunen aus Haselnussbüschen und Kopfeichen abgetrennt. Das deutet darauf hin, dass im Herbst auch Schweine aufgetrieben wurden. Hier hat man eine gute Aussicht auf Möhrendorf, das Regnitztal, den Hetzles und das Walberla.

13. Aufforstung des ehemaligen Steinbruchs

Auf Initiative der Möhrendorfer Agenda 21 und von Gemeindebürgern, wurde 2003 ein ehemaliger Steinbruch wieder aufgeforstet. 130 Baumsetzlinge wurden auf dem umwaldeten Steinbruch, der zwischenzeitlich zur Lagerung von Biomüll genutzt wurde, gepflanzt. Die Namen der Spender und Pflanzer, die eine Baumpatenschaft übernahmen, sind auf einem großen Kieselstein zur Erinnerung angebracht.

14. Hohl Kelleranlage (Holprunnen)

zur Lagerung von Bier, Meerrettich, Kraut und Rüben usw. und Luftschutzkeller im 2. Weltkrieg. Festplatz vor den unteren Kellern. Die Kelleranlagen dienten als Lagerkeller für Meerrettich, Kraut, Rüben usw. Die beiden oberen Keller habe einen Verbindungsgang, sind knapp mannshoch, liegen ca. 12 Meter unter der Erdoberfläche und reichen bis 80 Meter in den Sandstein hinein.

Die oberen Keller könnten alljährlich während des Hohlfestes besichtigt werden. In der unteren Kelleranlage wurde früher Bier gelagert.

Im zweiten Weltkrieg diente der rechte untere Keller als Luftschutzkeller.

Im linken, kleineren Keller entspringt der seit 1530 bekannte Hohlbrunnen.

Sein Wasser wird für Fischbecken zum Lagern und Wässern von Speisekarpfen genutzt.

Die untere Kelleranlage wird noch während des jährlichen Hohlfestes bewirtschaftet.

15. Am Anger Kleinseebacher Festplatz mit Kriegerdenkmal

Die Straße und das Umfeld Am Anger, ist vermutlich die Keimzelle des vorkarolingischen Dorfes Seuuaha, dem heutigen Kleinseebach. Es wurde 1007 erstmalig urkundlich erwähnt.

Aus dem früheren Gänseanger wurde ein Festplatz geschaffen. Dieser wird von örtlichen Vereinen zu Veranstaltungen genutzt.

Auf der Ostseite des Angers befindet sich seit 1977/78 das Kleinseebacher Kriegerdenkmal, das früher in der Ortsmitte stand. Die Grünanlage um das Kriegerdenkmal wird von der Gemeinde und vom Soldaten- und Kriegerbund Kleinseebach/Möhrendorf gepflegt.

16. Wässerwiesenrad

Am Wässerwiesenrad herrscht eine starke Strömung. Flügelbretter müssen nicht eingebaut werden. Vor dem Wasserschöpfrad ist ein einfacher Holzrechen gegen Treibgut angebracht. Dieses Rad ist eines der wenigen Wasserschöpfräder die noch zur Wiesenbewässerung genutzt werden. An Stelle von Bewässerungsgräben wird zum Verteilen des Wassers ein, im Boden eingegrabenes, Rohrsystem verwendet. Der Maschineneinsatz wird dadurch erleichtert.

Radherr: Fam. Rentsch, Kleinseebach, Patenschaft: Freie Wähler Möhrendorf.

Standort: Nördlichstes Möhrendorfer Wasserschöpfrad am linken Regnitzufer, Fluss abwärts der Regnitzbrücke.

Wir bedanken uns herzlichst bei den Pionieren des Möhrendorfers Rundweges,

den Agenda 21 Arbeitskreis „Kultur und Heimatpflege.

Mehr zum Möhrendorfer Rundweg hier: https://www.moehrendorf.de/freizeit-und-tourismus/wandern-und-radfahren/moehrendorfer-rundweg

ANPACKEN FÜR MÖHRENDORF!

Bei der Erstellung dieses Beitrages wurden wir von Margit Krämer, Hans Rentsch, und Dieter Setzer unterstützt. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.

Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Dieter Setzer, aus Möhrendorf, zur Verfügung gestellt

Mehr zur Geschichte von Möhrendorf erfahrt ihr der Chronik der Gemeinde Möhrendorf:

https://www.moehrendorf.de/unsere-gemeinde/ortsportrait-geschichte/chronik-/-geschichte

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