Geheimnisvolles Möhrendorf, entdecke Deine historische Heimat. „Der Hohl“

Hallo Möhrendorf,

unsere Gemeinde hat viel Historisches und Geheimnisvolles zu bieten.

Dieses und noch viele weitere erstaunliche Fakten und (Geschichten) Erzählungen zur Geschichte und Gegenwart Möhrendorfs präsentieren wir euch gerne in unregelmäßigen Abständen

Heute:

Der Hohl

Das Kellergelände Am Hohl liegt zwischen der Baiersdorfer Straße und der Röttenbacher Straße in Kleinseebach. Das Gelände kann über einen Weg zwischen den beiden oben genannten Straßen begangen werden. Das ganze Gelände besitzt zwei übereinander liegende Kelleranlagen

Kellerführungen

An einigen Stellen ist etwas Sandstein abgebröckelt und liegt auf dem feuchten Boden, Deckenteile werden mit Stahlstützen gehalten,

Aus Ritzen in der Decke schauen die Wurzeln der darüber wachsenden Bäume hervor. Doch die Keller sind sicher.
Trotzdem ist es unheimlich in den Gängen, die man problemlos begehen kann, wenn man eine Lampe dabeihat.

Gerne könnt ihr bei unserem 2. Bürgermeister Steffen Schmidt (0163/7751635) eine Besichtigung der Kelleranlage anmelden.

Erste Erwähnung


Das Hohlgelände wurde 1530 erstmals erwähnt.

Vermutlich entstanden die Keller Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts.

Erstmals schriftlich erwähnt wurden sie 1728 im Zusammenhang mit den „Baiersdorfer Strickreitern.“

Das war eine, in dem Jahr gegründete, markgräfliche Reiterkompanie.

Die nächsten Hinweise auf die Hohlkeller stammen aus Kauf- und Erbverträgen ab 1772 in den Grundakten des Amtsgerichts Herzogenaurach.

Die Keller

Die untere Kelleranlage liegt fast auf dem Niveau der Baiersdorfer Straße. Der rechte Keller ist mehr als mannshoch, mit gemauerten Bögen ausgesteift und ca. 90 Meter in den Felsen vorgetrieben.

Im linken, kleineren Keller entspringt die seit 1530 bekannte Quelle („Holprunen“), die auch in früheren Zeiten zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung diente.

Ihr Wasser wird für Fischbecken zum Lagern und Wässern von Speisekarpfen genutzt. Außerdem speist er die am Hohl liegenden Teiche.

Für Bier, Kraut und Rüben

Über die Entstehung wird vermutet, dass ein Teil der zweistöckigen Kelleranlagen, in denen konstant acht Grad herrschen, zur Lagerung von Rüben und Kraut in den Felsen geschlagen worden ist. Die Baiersdorfer Brauerei Schübel hat später dort ihr Bier gelagert und die Keller offenbar auch erweitert. Sie wurden auch zur Meerrettich-, Kraut- und Rübenlagerung genutzt.

2. Weltkrieg bis jetzt

Im 2. Weltkrieg diente der unter rechte Felsenkeller als Luftschutzbunker. Die Bevölkerung von Kleinseebach konnte hier Schutz finden.

Die Einwohner mussten, wenn die Sirenen ertönten, in die Felsenkeller laufen. Alte und Kranke wurden mit Holzschubkarren in die Hohlkeller gefahren.

Als die Amerikaner am 15.04.1945 in Kleinseebach einmarschierten, versammelte sich der größte Teil der Bevölkerung am Hohl.

In den nächsten Tagen mussten mehrere Familien in den Felsenkellern übernachten, weil die US-Armee deren Wohnhäuser beschlagnahmt hatte.

Nach Kriegsende wurden das Gelände und die Keller wieder für Feierlichkeiten genutzt.

Gastronomie, Feiern und Feste

In dem Intelligenz-Blatt der Stadt Erlangen, stand am Donnerstag, 25. Mai 1854, Nr. 42 folgendes:

„Heute Donnerstag, den 25. Mai wird in Kleinseebach der Felsenkeller eröffnet, wobei Harmoniemusik (reine Bläsermusik) stattfindet. Indem ich hiermit die verehrlichen Bewohner Erlangens und der Umgebung dazu höflich einlade, bemerke ich zugleich, dass während der Sommerzeit alle Mittwoch, Samstag und Sonntag der Keller geöffnet bleibt. Zahlreichen Besuch sieht entgegen Gastwirt Thiem“.

In der folgenden Zeit wurde der Hohl ein beliebter Treffpunkt für Sängerfeste und Vereinsfeiern und ist das bis in die Neuzeit geblieben.

Die Stützmauern, mit Namen von Gästen und das ehemalige Musikpodium, sind noch erhalten.

Die Freien Wähler Möhrendorf feiern dort jährlich das (Hohlfest) Kellerfest am Hohl mit den beliebten und sehr gut besuchten Kellerführungen.

Legenden und Geschichten

  • Das sich hartnäckig haltende Gerücht, die Hohlkeller hätten eine geheime Verbindung zum Felsenkeller am Baiersdorfer Jungferla-Brunnen, der sich im selben Sandsteinrücken an der Straße zwischen Röttenbach und Baiersdorf befindet, konnte nicht bestätigt werden.
  • Die „Baiersdorfer Strickreiter“ haben sich hier zu Übungen getroffen. Der Rittmeister gab hierzu einige „Eimer Bier“ aus.
  • Aus Erzählungen ist bekannt, das Jugendliche während des 2. Weltkrieges, wenn es Fliegeralarm gab, gerne in die Keller gingen, weil dort Weinballons standen, die sie heimlich anzapfen konnten.

Mehr über das historische Möhrendorf erfahrt ihr hier: https://www.moehrendorf.de/unsere-gemeinde/ortsportrait-geschichte/chronik-/-geschichte

Leider konnten wir dieses Jahr, wegen Corona, nicht gemeinsam mit euch am Hohl feiern.

Wir hoffen aber, euch nächstes Jahr wieder, zu unserem Hohlfest und den Kellerführungen, begrüßen zu können.

ANPACKEN FÜR MÖHRENDORF!

Bei der Erstellung dieses Beitrages wurden wir von Dieter Setzer, Margit Krämer; Steffen Schmidt unterstützt. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.

Die Bilder wurden uns freundlicherweise von Dieter Setzer und von Steffen Schmidt zur Verfügung gestellt

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