Landwirtschaft in Möhrendorf, sie produziert gesunde Lebensmittel und schützt die Umwelt

Möhrendorf

ist eine Gemeinde mit hohen Erholungs- und Umweltqualitäten.

Eine Grundbedingung hierfür ist der Erhalt einer nachhaltigen und ökonomisch tragfähigen Landwirtschaft.

Landwirte sind zugleich Unternehmer, Lebensmittelerzeuger sowie Naturschützer und Landschaftspfleger in einer Person und damit wichtige Partner unserer Gemeinde.

Der Schutz von Menschen, Tieren, Pflanzen, Luft, Wasser, Boden und Kulturgütern vor schädlichen Umwelteinwirkungen, hat für sie oberste Priorität.

Wir haben den Milchbauern Matthias Hartmann zu dem Thema befragt.

Mehr über den Hartmann Hof erfahrt ihr hier: https://www.hartmanns-hof.de/der-hof

FW Hallo Matthias wie geht es Dir und Deiner Familie?

Matthias Hartmann:

Grüß dich Thomas, danke der Nachfrage uns geht es soweit gut.

FW Was sind denn die Herausforderungen in der Landwirtschaft

Matthias Hartmann:

Die größte Herausforderung sehe ich für unseren Familienbetrieb, durch unsere Tierhaltung immer für das Vieh da zu sein und dass rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.

FW Wie viele Tiere und welche Fläche umfasst dein Hof grob und was ist für dich das Schöne daran Landwirt zu sein?

Matthias Hartmann:

Wir halten ca 70 Milchkühe und nochmal dieselbe Anzahl weiblicher Rinder, die in einer Zeit von gut 2 Jahren zu einer neuen Milchkuh heranwachsen. Außerdem gehören 300 Hühner und 5 Katzen zum Hof. Wir bearbeiten ca 70 ha Äcker und Wiesen, was einer Fläche von in etwa 100 Fußballfeldern entspricht.

FW Was tut ihr alles damit es euren Tieren gut geht?

Matthias Hartmann:

Da gibt es viele Punkte. Es geht ja schon los bei der Erzeugung des Futters für die Tiere. Hier legen wir Wert auf schmackhaftes, nährstoffreiches Grundfutter, wie Heu, Gras und Maissilage. Weiter geht es bei der Aufzucht und Haltung der Tiere. Uns ist wichtig das die Rinder robust und mit einem starken Immunsystem aufwachsen. Wir halten die Tiere bewusst in einem Außenklimastall mit Laufhof damit sie sich mit sämtlichen Umwelteinflüssen auseinandersetzen können. So bewegt sich ein Teil der Herde gerne bei Schnee und Regen im Außenbereich. Die Kühe haben auch die Möglichkeit sich von einer elektrischen Kuhbürste verwöhnen zu lassen. Auf den Liegeplätzen sind weiche Liegematten eingebaut.

FW Wie ist das bei Deinen Tieren? Kannst du da jedes Einzelne auseinanderhalten und baut man da auch eine Beziehung auf? Haben Deine Tiere vielleicht sogar einen Namen?

Matthias Hartmann:

Bei den Rindern kann und muss ich die Tiere auseinanderhalten können, da sich jedes Tier in einem anderen Abstand zur letzten Kalbung befindet. Hier gilt es dann dies bei der Tierbetreuung mit einzubeziehen. Es ist ja ein Unterschied, ob sich die Kuh in der Hochleistungsphase nach dem Kalben befindet, oder schon wieder trächtig ist. Denn in jeder Phase können andere Krankheiten oder Auffälligkeiten auftreten. Bei uns haben die Kühe alle einen Namen und eine Nummer.

Man baut natürlich zu den Tieren eine Beziehung auf und hat beispielsweise auch eine Lieblingskuh.

Bei den Hühnern tuen wir uns mit der Unterscheidung schwerer….   

FW Welche nachhaltige Produkte können in euren Hofladen gekauft werden?

Matthias Hartmann:

Wir bieten Milch, Käse, Eier, Nudeln, Kartoffeln, Marmelade an. Auch Honig von einem örtlichen Imker haben wir im Sortiment.

FW Wie kam es zu der Idee, eine Milchtankstelle auf Deinen Hof aufzustellen?

Matthias Hartmann:

Da in unserer Gegend immer mehr Milchviehbetriebe aufhören, ist es ja in vielen Ortschaften gar nicht mehr möglich frische Milch vom Bauern zu holen. Hier haben wir für unsren kleinen Hofladen ein zusätzliches Produkt, welches gut angenommen wird.

FW Wie lange bleibt die am Milchautomaten „gezapfte“ Milch frisch?

Matthias Hartmann:

Die Milch sollte innerhalb von 2 Tagen verzehrt werden.

FW Was macht die „Milchtankstelle“ für Deine Kunden interessant?

Matthias Hartmann:

Die Kundschaft ist hier einfach flexibel. Früher war bei uns die Milch holen eigentlich nur während der Stallzeiten morgens und abends möglich. Jetzt ist von 7 bis 21 Uhr der Laden offen.

FW Wie ist denn dein täglicher Ablauf am Hof? Wann fängst du an zu arbeiten, wann hörst du auf, gibt es überhaupt so etwas wie Feierabend?

Matthias Hartmann:

Wir beginnen täglich gegen 6 Uhr mit dem Versorgen der Tiere. Nach der Frühstückpause geht es mit den je nach Jahreszeit anfallenden Arbeiten auf dem Hof, Feld oder Wald weiter. Unser Arbeitstag endet, wenn nichts dazwischenkommt, so gegen 19 Uhr.

Feierabend gibt es auch nur im weitesten Sinn: Oft ist noch Büroarbeit zu erledigen, außerdem mach ich vor dem Schlafen gehen nochmal einen Kontrollgang durch den Stall.

FW Was kann die Politik tun, um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern?

Matthias Hartmann:

Sie kann eine Nachhaltige Landwirtschaft stärken indem strukturell und klimatisch benachteiligte Gebiete stärker gefördert werden. Sonst besteht die Gefahr das Landwirtschaft nur noch in den Gunstregionen praktiziert wird.

FW Was würdest Du Bürgerinnen und Bürgern raten, die sich klimaschonend ernähren möchten?

Matthias Hartmann:

Für uns steht fest, dass wer seine Nahrungsmittel aus seiner Region bezieht und auch Obst und Gemüse in der jeweiligen Saison in der es wächst konsumiert,

einen wichtigen Beitrag zu einer Klima und Ressourcenschonenden Ernährung leistet.

FW Vielen herzlichen Dank Matthias für das Interview. Wir wünschen Dir noch viel Freude, Energie und Erfolg bei der Führung Deines Bauernhofs und deines wichtigen Engagements.

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